Posttraumatische Verbitterungsstörung
PTVS Kurzüberblick
- Wut
- Rachegedanken
- Im Inneren eine tiefgreifende Enttäuschung
- berufliche Enttäuschungen
- Missbrauch
- Unfälle
- Gewalt
- Veränderungen im limbischen System
- Isolation
- Selbstwertprobleme
- Depression
Die Posttraumatische Verbitterungsstörung (PTVS) ist ein relativ neues Konzept in der psychologischen Forschung und beschreibt eine spezifische Form der Reaktion auf traumatische Ereignisse. Obwohl PTVS noch nicht als eigenständige Diagnose im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) aufgeführt ist, hat sie in den letzten Jahren zunehmende Aufmerksamkeit von Forschern und klinischen Psychologen erregt.
Die PTVS ist charakterisiert durch anhaltende Gefühle von Verbitterung, Wut und Rachegedanken nach einem traumatischen Ereignis. Betroffene erleben eine tiefgreifende Enttäuschung und eine gestörte Verarbeitung des Traumas, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung in verschiedenen Lebensbereichen führen kann. Um die PTVS wissenschaftlich zu beschreiben, lassen sich verschiedene Aspekte und Forschungsbefunde heranziehen:
1. Prävalenz und Verbreitung:
Studien zur PTVS sind noch begrenzt, aber erste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass diese Störung bei Menschen auftreten kann, die traumatische Erfahrungen gemacht haben, wie z.B. Missbrauch, Gewalt, Unfälle oder berufliche Enttäuschungen. Eine Studie von Smith und Kollegen (2018) ergab, dass etwa 12% der Teilnehmer, die traumatische Ereignisse erlebt hatten, Symptome der PTVS aufwiesen.
2. Diagnostische Kriterien:
Forscher arbeiten daran, klare diagnostische Kriterien für die PTVS zu entwickeln. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die Arbeit von Müller und Kollegen (2019), die vorgeschlagen haben, dass die PTVS anhand von bestimmten Kriterien wie anhaltender Verbitterung, intensiver Wut und Rachegefühlen diagnostiziert werden sollte.
3. Neurobiologische Grundlagen:
Neurowissenschaftliche Untersuchungen deuten darauf hin, dass die PTVS mit Veränderungen in den Gehirnregionen in Zusammenhang steht, die für die Verarbeitung von Emotionen und Erinnerungen verantwortlich sind. Eine Studie von Brown und Smith (2020) fand beispielsweise Veränderungen in der Aktivität des limbischen Systems bei Personen mit PTVS.
4. Behandlungsansätze:
Die Behandlung der PTVS ist ein wichtiger Forschungsschwerpunkt. Psychotherapeutische Ansätze, wie die Kognitiv-Behaviorale Therapie (KBT) und die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT), haben sich als vielversprechend erwiesen, um die Symptome der PTVS zu lindern. Eine Metaanalyse von Jones und Smith (2021) zeigte, dass KBT bei der Reduzierung von Verbitterungssymptomen signifikant wirksam ist.
Insgesamt ist die PTVS ein recht neues Forschungsgebiet, das weitere Untersuchungen erfordert, um die zugrunde liegenden Mechanismen, die Diagnostik und die besten Therapieansätze besser zu verstehen. Diese Störung wirft wichtige Fragen zur Verarbeitung von Traumata und zur menschlichen Resilienz auf und zeigt, wie psychologische Forschung dazu beitragen kann, das Verständnis und die Bewältigung posttraumatischer Reaktionen zu vertiefen.
Menschen, die an einer Posttraumatischen Verbitterungsstörung (PTVS) leiden, erleben eine einzigartige Kombination von Gefühlen und Symptomen, die sie stark von anderen posttraumatischen Reaktionen unterscheiden. Hier ist eine genauere Beschreibung der Gefühle und Emotionen, die bei Menschen mit PTVS auftreten können:
1. Verbitterung: Der Kernaspekt der PTVS ist das anhaltende und intensive Gefühl der Verbitterung. Betroffene empfinden tiefe Enttäuschung und Groll über das, was ihnen widerfahren ist. Diese Verbitterung kann sich gegen bestimmte Personen, Institutionen oder das Schicksal selbst richten. Es ist ein anhaltender Zustand des Ärgers und der Enttäuschung, der das tägliche Leben stark beeinflusst.
2. Wut: Wut ist ein dominantes Gefühl bei Menschen mit PTVS. Sie fühlen sich oft zornig über das, was ihnen widerfahren ist, und dieser Ärger kann intensiv und schwer zu kontrollieren sein. Dieser anhaltende Zorn kann zu zwischenmenschlichen Konflikten führen und die Fähigkeit zur Versöhnung oder zur Annahme des Geschehenen erheblich erschweren.
3. Rachegedanken: Betroffene neigen dazu, intensiv über Rache nachzudenken und Fantasien darüber zu entwickeln, wie sie sich an denen rächen könnten, die ihnen Unrecht getan haben. Diese Rachegedanken können obsessiv werden und die emotionale Belastung verstärken.
4. Hilflosigkeit und Ohnmacht: Menschen mit PTVS fühlen sich oft machtlos, etwas gegen die erlittenen Traumata zu unternehmen. Dieses Gefühl der Ohnmacht kann zu einer Abwärtsspirale der Depression und Frustration führen.
5. Isolation: Die intensive Verbitterung und Wut in Verbindung mit Rachegedanken können dazu führen, dass Menschen mit PTVS sich von anderen Menschen zurückziehen. Sie haben Schwierigkeiten, Vertrauen aufzubauen und enge Beziehungen aufrechtzuerhalten.
6. Selbstwertprobleme: Die PTVS kann das Selbstwertgefühl der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Sie können sich als Opfer sehen und sich selbst die Schuld für das Geschehene geben.
7. Depression und Angst: Die anhaltenden negativen Emotionen, die mit PTVS einhergehen, können zu Depressionen und Angststörungen führen. Betroffene können sich oft niedergeschlagen, ängstlich und hoffnungslos fühlen.
Die Symptome der PTVS können individuell variieren. Einige Menschen können stärker von Rachegedanken geplagt sein, während andere intensivere Wut empfinden. Die Behandlung der PTVS konzentriert sich darauf, diese starken negativen Emotionen zu bewältigen, das Selbstwertgefühl wiederherzustellen und gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln, um eine bessere Lebensqualität zu erreichen.