Psychosomatisch vs. Somatopsychologisch

In der Somatopsychologie bestehen körperliche Erkrankungen, die komorbidepsychische Erkrankungen wie Depressionen, Ängste, Veränderungen der Persönlichkeitnach sich ziehen.

Chronische Entzündungen, Allergien, neurologische Prozesse, Autoimmunerkrankungen und Krebserkrankungen und viele weitere Erkrankungen haben einen stark belastenden Einfluß auf unsere Psyche. Hier liegen also körperliche Ursachen für die Entstehung psychischer Erkrankungen vor.

Eine Depression zum Beispiel kann beides sein. Psychosomatisch und somatopsychologisch. Deswegen sollte man beim Diagnostizieren einer Depression genau hinschauen, ob sich eventuell ein körperliches Leiden dahinter verbirgt. Somatopsychologisch kann sie als komorbide Erkrankung bei allen langwierigen chronischen Erkrankungen und Schmerzen auftreten, da diese tiefeinschneidende Lebensveränderungen mit sich bringen. Psychosomatisch wirkt sich eine Depression auf das Schlaf- und Essverhalten aus. Auch Migräne kann damit in Verbindung stehen.

Bei der Psychosomatik können seelische Belastungen körperliche Reaktionen auslösen. Es kann zu Herz- und Verdauungsproblemen oder chronischen Schmerzen und Vielem mehr kommen.

Bei anhaltenden psychosozialen Belastungen oder Traumatisierungen kann die Balance zwischen Anforderung und Bewältigung nicht mehr aufrecht erhalten werden. Das heißt die Ressourcen sind aufgebraucht. Auch Stress, Trauer und ungelöste Konflikte können psychosomatische Symptome auslösen. Es gibt in der Forschung zur Psychosomatik verschiedene Erklärungsmodelle und verschiedene Ansätze zur Entstehung. Fest steht auf jeden Fall, dass weder psychosomatische noch somatopsychologische Erkrankungen etwas mit „Einbildung“ zu tun haben, sondern real vorhanden sind.

Eine Störung von Interaktionen auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene sieht zum Beispiel das Biopsychosoziale Modell; alle 3 Teile stehen in dynamischer Wechselbeziehung und gehören zu einem verflochtenen Ganzen. Leider wird aus unterschiedlichen Gründen (Zeitmangel, Mangel an Kenntnissen) in der Schulmedizin oftmals nicht der Mensch als Ganzes (Körper/Psyche/Lebenswelten) in seinem Umfeld betrachtet.