Wie Missbrauch, Angst und Oxytocin zusammenhängen
„Postboten im Blut“ nennen Schneider et al. (2021, S. 16) Hormone, weil die kleinen Moleküle, die in speziellen Drüsen gebildet werden, jede Stelle unseres Körpers erreichen können. Exokrine und endokrine Drüsen unterscheiden sich in der Ausscheidungsart nach außen (Speicheldrüsen, Schweissdrüsen) oder nach innen ins Blut. Hormone werden direkt im Blut transportiert oder auch mit einem Transportvehikel zu den Zielorganen. Zielzellen besitzen Rezeptoren auf der Oberfläche, damit das Hormon seine spezifische Wirkung entfalten kann. Einige Stoffe, die endokrin wirken, sind als Neurotransmitter (Dopamin und Noradrenalin) aktiv (Kleine & Rossmanith, 2020). Schneider et al. (2020) beschreiben die Zusammenarbeit zwischen unserem Gehirn und den Hormonen, welche eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Hirnfunktionen spielen. Bei der Entstehung von Stresshormonen sind zum Beispiel mehrere Organe beteiligt. So ist die Hypothalamus-Hyphophysen-Nebenieren-Achse (HPA) bei kurzzeitigem und auch langfristigem Stress aktiviert. Wir unterscheiden viele weitere Hormone, die im Körper an bedeutenden Vorgängen beteiligt sind. Unter anderem Schilddrüsenhormone, die eine wichtige Rolle bei Gehirnfunktionen spielen, Wachstumshormone, die zum Erhalt der geistigen Leistungsfähigkeit und zur Entstehung von Nervenzellen beitragen. Bei Sexualhormonen wie Androgenen, Gestagenen und Östrogenen, geht die Wirkung weit über die Fortpflanzungs- und Geschlechterentwicklungsthemen hinaus, da diese unter anderem den Lipidstoffwechsel (Neulen, 2017) oder das zentrale Nervensystem beeinflussen können (Prange-Kiel & Rune, 2006). Im Hypothalamus wird das Hormon Oxytocin gebildet und von der Hypophyse ausgeschüttet. Moberg et al. (2016) nennen Oxytocin ein Hormon der Nähe, welches Angst vermindert, Wohlbefinden auslöst, soziale Kompetenzen stärkt, Schmerzen verringert und Gelassenheit erzeugt. Außerdem regt es Heilungsprozesse an und wirkt entzündungsmindernd. Wie Oxytocin von einem Körperhormon, welches den Geburtsvorgang reguliert hat, sich zu einem Sozialhormon mit massenmedialem Interesse entwickelt hat, beschreiben Steinbach und Maasen (2018). Auch bei Autismus-Störungen, sozialer Phobie, der Verhaltensforschung und bei psychischen Störungen der individuellen Bindungsfähigkeit sowie Borderline-Verhaltensstörungen steht das Peptidhormon aus neun Aminosäuren im Fokus (Andari et al., 2010; Meyer-Lindenberg et al., 2011). Der Bezug von Oxytocin zu sozialen Angststörungen ist ein hochaktuelles Thema und für verschiedene Krankheitsbilder von großem Forschungsinteresse......
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