Ernährung & psychische Gesundheit Anorexia nervosa im Kontext einer Dysbiose im Mikrobiom

Veröffentlicht am 15. Juni 2023 um 18:28

 

Anorexia nervosa im Kontext einer Dysbiose im Mikrobiom

 

Der Mensch ist besiedelt mit bakteriellen, parasitären und viralen Mikroorganismen. Nach Biedermann et al. (2017) bezeichnet der Begriff Mikrobiota die Gesamtheit aller Mikroorganismen in einem spezifischen Bereich. Unter Mikrobiom wird die Summe der genetischen Information dieser mikrobiellen Anordnung verstanden. Die Kommunikation zwischen dem zentralen und enterischen Nervensystem findet in beiden Richtungen durch die Hirn-Darm-Achse statt. Eine gestörte Funktion der Hirn-Darm-Achse kann entzündliche sowie funktionelle Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts zur Folge haben (Konturek & Zopf, 2016). Beule (2018) zufolge zeigt die Alpha-Diversität unterschiedliche Arten von Mikroorganismen (Artenvielfalt), welche in einem Individuum in der untersuchten Region nachgewiesen werden können, während die Beta-Diversität das Maß des Unterschiedes in der Artenvielfalt darstellt. Diverse Faktoren sind an der Zusammensetzung des Mikrobioms beteiligt, beispielsweise Alter, Geschlecht, Diäten, Übergewicht, geografische Lage, Kulturhintergrund, Nikotin- und Alkoholkonsum. Nach neueren Untersuchungen gibt es Hinweise auf die Rolle der Mikrobiota-Darm- Hirn-Achse (MDH) bei depressiven Erkrankungen. Nach Lima-Ojeda et al. (2017) wird eine bidirektionale Verbindung mit endokrinologischen, immunologischen und neuro- physiologischen Vorgängen im Körper hergestellt. Auch steht durch depressive Erkrankungen eine Veränderung der Stressregulation bei der Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinden-Achse (HHN) im Zusammenhang mit einer intestinalen Dysbiose. Neue Erkenntnisse stützen die Wahrscheinlichkeit durch eine Dysbiose eine Depression zu entwickeln (Lima-Ojeda et al., 2020). Eine gestörte Zusammensetzung des Darmmikrobioms kann eine Entstehung von psychischen Erkrankungen durch eine Störung der Reifung des zentralen Nervensystems begünstigen (Lima-Ojeda et al., 2017). Diese Erkenntnisse weisen auf einen engen Zusammenhang zwischen dem Darm-Mikrobiom und der psychischen Gesundheit hin...........

 

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